gut, dass ich die freunde, die schon bei den "flying luttenbachers" unverständig guckten, diesmal nicht im schlepptau hatte. die für österreicher erschreckend agilen "bulbul" versorgten das publikum mit einer satten lärmwand und zauberhaften kleidchen. perfekt eingeleitet wurde der grindcore-abend von "happy grindcore", der hamburger combo, die gegen nahezu alles ("gegen langhaarige", "gegen die deutsche justiz", "gegen sex in speiseaufzügen", "gegen irgendwas", ...) ein stück komponiert hat und diese kleinode inhaltlich und darstellerisch ausgefeilt auf die bühne (und in den zuschauerraum) wirft.
frühere zuschauerreaktionen: "ich habe kopfschmerzen", "i think i hate you", aber auch: "very exciting! needs to be longer and more audience interaction" zeigen die ambivalenz, die der grindcore-performance innewohnt.
ich fand die knapp zwanzig minuten gerade richtig, um noch nicht alles von happy grindcore gesehen zu haben und mich aufs nächste konzert zu freuen.

poetischer funkpunkschraddelpsychotanzlärm. ein ganz wunderbares, ganz abgedrehtes konzert.

da ich mich immer nicht traue, künstler zu fotografieren, und die weltbeste konzertfotografin leider nicht vor ort war, gibt's (weil's zur stimmung passt) ein bild von der decke der damentoilette der location.

... denn ich war auf einem echt abgefahrenen konzert. der schnellste schlagzeuger, der tätowierteste bassist, der rosafarbenste gittarist. zusammen die schnellste band: the flying luttenbachers. definitiv keine musik für romatische stunden.
fotografiert hab ich nicht, denn er kann das besser.

die dürren, wuschelfrisurigen polyesterhemdträger sind mal wieder in der stadt. herrn fuchs von laut.de kann ich zustimmen, der über die neue platte schreibt: "ein drahtseilakt zwischen innovation und stupidem gedudel, bei dem die mucker eine neigung zu letzterem entwickeln." ohne frage sind da immer noch eine handvoll genialer musiker, die ordentlich rocken, und dass das girlie mit dem rosa bh-träger unterm blümchentop hier auf diesem konzert ist und nicht bei sarah connor, erfreut mein herz.
auch werde ich den jungs für immer dankbar sein, dass sie als at the drive-in mir ende der neunziger mit in.casino.out die absolut richtige musik zur richtigen lebensstimmung lieferten. aber leider kriegen sie mich nicht mehr -- und ich glaub, es liegt an ihnen. in einigen momenten lässt sich zwar noch die manische genialität deutlich raushören, und beim einatmen spürt man die macht der musik, da einem vom rhythmus die nasenflügel beben -- aber insgesamt wünsche ich mars volta und mir weniger gitarrengefuddel, weniger improgezappel, weniger drogen. und einen friseur.

schneller punkiger französischer ska im hafenklang. macht laune.