Bei den Klängen von Hells Bells eine Träne aus dem Augenwinkel gewischt und gemerkt: Ich kann doch nicht nach Island auswandern. Ich muss doch alle zwei Wochen ans Millerntor!

Und schönen Himmel haben wir hier auch.

Und Blumenkästen!

Ach, ich mag die Tabellen von Spieltag 1. Gut, Werder müsste wegen mir nicht auf dem sicheren Abstiegsplatz sein, und eigentlich gönne ich Lautern auch nicht, sich mit *uns* den Platz zu teilen, aber "auf Tabellenplatz 2" ist doch ein hübsches Gefühl. Schnell mal die neue kicker-Stecktabelle an die Küchenwand tackern, damit ich das auch Braunweiß auf Grün habe!

Klaus Veltmann! Moderator des Spiels Freiburg gegen FC St Pauli! Hier kommen die News: Es gibt Frauen, die Fußball gucken! Jahaha. Die uralten Schubladen, die Sie gestern aufgezogen haben, sind nun wirklich verstaubt.

Kurz nach Anpfiff erklärten Sie, dass die Trikots von St Pauli gerade von einer Jury der Mediadesignhochschule auf Platz 1 der Bundesliga gewählt wurden. Diese Info schlossen Sie mit den Worte "Aber nun Schluss mit den Frauenthemen." Hätte ich da also den Fernseher ausmachen sollen? Zumindest den Vertrag kündigen, falls ich das Bezahlfernsehen, das ich da guckte, selber bezahlt hätte. Später, als eine Gruppe hüpfender St-Pauli-Fans zu sehen war, kommentierten Sie "diese Herren sind Fans von St Pauli" - die Damen sind Ihnen da wohl irgendwie durchgerutscht.

Auch aus der allgemeinen, nicht nur der Frauenperspektive gesehen waren Ihre Kommentare kaum der Rede Wert resp. zu ertragen - was sollte der Vergleich von Holger Stanislawski mit Otto Rehagel? Ach so, weil beide zuhause manchmal ihre Ehefrau zu Fußballthemen (sic!) befragen. St Pauli hätte da einen kleinen Otto auf der Bank sitzen, parlierten Sie - ach du meine Güte!

Als Sie Mitte der 2. Hälfte bei Ihrer Werbung für die persönliche Konferenz, die Ihr Sender jetzt anbietet, erklärten, man könne sich bei Interesse dann je in ein anderes Spiel einklinken, wenn man das eigene, das man gerade guckt, zu langweilig findet, und dass Sie das selber jetzt eigentlich auch ganz gern tun würden, war die ganze Kneipe einhelliger Meinung: Sie können gerne gehen.

Rostock absteigen zu sehen ist ja fast so schön wie St Pauli aufsteigen zu sehen. Bye-bye!