Boah, bin ich urlaubsreif.
Boah, ist mir warm.
Boah, was für ein Glück, dass heute Abend mein Flieger in den Urlaub geht ...

Kann man alle fünf oder zehn Jahre mal machen. Als soziologische Studie. Und damit einem das eigene, kleine, verkorkste Leben angesichts der Vergleichslebensläufe plötzlich strahlend und groß vorkommt.

Gerade mal zwei fielen aus dem Schema "Ehepartner - Kinder - Haus - Mann bringt Geld nach Hause, Frau versorgt Kinder" raus.

Ständig wurde man nach Wohnort und Arbeit gefragt. Als ob das wichtig wäre! Und ich kann mir sowieso nicht die Wohnorte von zig Leuten merken - warum auch. Meine versuchsweise popkulturellen, aber einfachen Fragen nach Lieblingslied und Lieblingsfilm wurde entweder irritiert aufgenommen oder mit "Stairway to Heaven", "Brothers in Arms" und "hab ich nicht, aber ich war neulich im Fliegenden Holländer" beantwortet.

Die positiven Highlights: "Ah, Hamburg. Da gehst du bestimmt ins Stadion - St. Pauli, ne?" (hat auch mal ein Jahr lang in Hamburg gewohnt) - "Du bist doch diejenige, die immer unter fließendem Wasser abgespült hat!" (der ehemalige Klassen-Öko) - "Du siehst von Mal zu Mal besser aus!" (der Klassencharmeur) (Und ja, natürlich bin ich für billige Komplimente zu haben, ich bin ein Mädchen.)

Ohrwurm des Wochenendes: "I'm a creep, I'm a weirdo ... What the hell am I doing here? I don't belong here ..." Irgendwann fragt man sich dann aber auch, wer hier eigentlich der Creep ist.

Da lesen gleich drei humorvolle, sympathische UND attraktive Comicblogger auf einmal und werden auch noch begleitet vom großen Waldhornloopspieler Harald "Sack Ziegler" -- und keine Sau kommt! Also doch, ein paar waren da (und nur DIE kennen jetzt die Geschichte von der Hose), und natürlich ist so eine Privatlesung eine feine und familiäre Sache, man hofft dabei nur inständig, dass die Jungs nicht DAMIT ihr Geld verdienen müssen ...
Highlight des Abends: Ich weiß jetzt, wie ich als Schnabelmensch aussehe. Hach!

Edit: Jetzt kennen alle die Geschichte von der Hose.

Jazz und ich sind nicht die besten Freunde. Da beim ELBJAZZ aber nicht nur so Dudelmusik (was ich Ignorantin eben für Jazz halte) gespielt wird und in diesem Jahr auch The Notwist zum Lineup gehörten, hab ich mir das mal einen Tag lang angeguckt. Das Wetter war mies, ja, aber alles andere -- wow!

Alte Helden (Notwist-Konzerte besuche ich jetzt schon seit über 20 Jahren, meine Fresse):

Neue Helden (The Kyteman Orchestra, sensationelle Riesenkombo, die musikalisch null in Schubladen denkt und einfach nur Musik macht, die genial ist -- scheißegal, ob Klassik, Hip-hop oder was es sonst noch für Kategorien gibt, die ich sowieso immer schwierig finde, weil man ja eigentlich Musik mag, die man mag, nicht welche, die aus einer Schublade kommt, der man sich einmal verschrieben hat und nie wieder raus darf):

Für das erfolgreiche Rateteam hier noch ein paar Inselbewohner: